Die Sicherheitskultur einer Organisation umfasst die Werte, die Einstellung, das Verhalten und das Engagement für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz.
Sie ist die Art und Weise, wie die Dinge in einem Unternehmen gehandhabt werden, "wenn der Chef nicht da ist".
Die Umsetzung einer positiven Sicherheitskultur am Arbeitsplatz ist für die Erhaltung des körperlichen und geistigen Wohlbefindens der Arbeitnehmer unerlässlich.
Was bedeutet Sicherheitskultur am Arbeitsplatz?
Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz definiert „Sicherheitskultur am Arbeitsplatz“ wie folgt „gemeinsame Verhaltensmuster, Ansichten, Wahrnehmungen und Werte von Mitarbeitern im Bezug auf die Sicherheit am Arbeitsplatz.“
Außerdem erläutern sie Folgendes: „Arbeitgeber müssen zunächst eine Gesundheits- und Sicherheitskultur fördern, welche der Arbeitnehmerbeteiligung zuträglich ist. Doch sollten Arbeitnehmer ihre Beteiligung dann nicht auf eine passive Zusammenarbeit und die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften beschränken.“
Die Schaffung einer starken und wirksamen Sicherheitskultur ist in Arbeitsumgebungen mit erhöhtem Gesundheitsrisiko, wie z. B. in der Fertigungs- oder Mechanikindustrie, oft noch wichtiger.
Vorteile einer positiven Sicherheitskultur
Höhere Mitarbeiterzufriedenheit
Wenn man der Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer Vorrang einräumt und in sie investiert, schafft man unweigerlich Vertrauen, indem man die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen Management und Arbeitnehmern stärkt und so die Zufriedenheit der Arbeitnehmer erhöht.
Höhere Produktivität
Die Förderung einer positiven Sicherheitskultur kann die Arbeitnehmer motivieren, so dass sie effektiver arbeiten und somit die Verluste des Unternehmens verringern können.
Weniger rechtliche Bedenken
Eine positive Sicherheitskultur kann Organisationen dazu ermutigen, die aktuellen Sicherheitsvorschriften konsequent und besser einzuhalten.
Geschultes und spezialisiertes Personal
Eine positive Sicherheitskultur fördert das Lernen und die kontinuierliche Verbesserung aller Beschäftigten.
Besserer Ruf
Die Pflege einer positiven Sicherheitskultur kann ein positives Image für das Unternehmen schaffen, das wiederum mehr Kunden und Talente anlockt und mehr Gewinn bringt.
Wie man eine positive Sicherheitskultur aufbaut
Einstellung/Haltung
Ein erfolgreiches Management versteht, pflegt und lehrt die Sicherheitskultur als einen fortlaufenden, nicht-linearen Prozess, der kontinuierliches Lernen und Verbesserung beinhaltet. Es gibt immer Raum für Selbstverbesserung!
Positive Verstärkung
Nach den grundlegenden Konzepten der Psychologie ist die wirksamste Methode, einer Person ein neues Verhalten beizubringen, die positive Verstärkung. Es ist wichtig, Arbeitnehmer, die sich konsequent an die Gesundheits- und Sicherheitsrichtlinien halten, anzuerkennen und zu bestärken.
Qualifiziertes Management
Ein wesentlicher Aspekt ist die Beschäftigung von speziell geschultem und qualifiziertem Führungspersonal, das in der Lage ist, die bestehende Gesundheits- und Sicherheitskultur des Unternehmens umzusetzen und zu verbessern.
Alle einbeziehen
Schließlich trägt die Einbeziehung aller Beschäftigten in den Prozess der Entscheidungsfindung und der Festlegung von Strategien dazu bei, interne Hierarchien zu beseitigen, was Transparenz, offene Kommunikation und Vertrauen zwischen Management und Beschäftigten schafft.
Wie du die Sicherheitskultur am Arbeitsplatz verbessern kannst
Ermutigung zur Teilnahme
Ermutige die Arbeitnehmer, sich am Lern- und Entscheidungsprozess zu beteiligen.
Bereitschaft zur Meldung
Fördere die Bereitschaft, Probleme oder Bedenken zu melden, indem du einen sicheren und offenen Raum schaffst, in dem sich die Mitarbeiter wohlfühlen können.
Bildung und Ressourcen
Informiere deine Mitarbeiter und stelle ihnen leicht zugängliche Bildungsressourcen zur Verfügung.
Befähigung
Erkenne die Umsetzung des Wissens über Sicherheit und Gesundheitsschutz an und belohne sie, so dass sich die Mitarbeiter dadurch gestärkt und motiviert fühlen.
Vertrauen und Einfühlungsvermögen
Die Einrichtung einer eigenen Abteilung für Sicherheit und Gesundheitsschutz kann einen vertrauenswürdigen und einfühlsamen Raum schaffen, in dem sich die Mitarbeiter wohl fühlen, wenn sie ihre Geschichten erzählen und um Hilfe bitten.
Fallstudie - Skanksa
Ein führendes und erfolgreiches Beispiel für eine positive Sicherheitskultur ist das Unternehmen Skanska , ein Projektentwicklungs- und Baukonzern, der seine Gesundheits- und Sicherheitskultur ernst nimmt.
Das Unternehmen legt großen Wert auf Aufklärung und Sensibilisierung, indem es allen Mitarbeitern umfassende Schulungen anbietet, darunter eine vierstündige IFE-Einweisung (Injury-Free Environment) , die für alle Mitarbeiter obligatorisch ist, sowie weitere spezielle Schulungen für Führungskräfte.
Nach der Covid-19-Pandemie ist es für Unternehmen noch wichtiger geworden, die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu erkennen und zu unterstützen. Skanska hat gerade eine neue Initiative für einige seiner Projekte gestartet, um Ersthelfer für psychische Gesundheit besser sichtbar zu machen. Alle Mitarbeiter, die einen Erste-Hilfe-Kurs für psychische Gesundheit (Mental Health First Aid, MHFA) absolviert haben, können jetzt einen Aufkleber für psychische Ersthelfer auf ihrem Bauhelm tragen.
Skanksa geht mit gutem Beispiel voran, wenn es darum geht, eine moderne, positive Sicherheitskultur zu entwickeln.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine positive Einstellung, Aufklärung und Bewusstseinsbildung durch positive Verstärkung, die Einbeziehung in das gesamte Unternehmen und qualifizierte Mitarbeiter die Schlüssel zur Schaffung einer erfolgreichen und positiven Sicherheitskultur sind, von der Arbeitnehmer und Arbeitgeber in hohem Maße profitieren können.
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